Trotz der ästhetischen Bilderstürme, die im Laufe des turbulenten 20. Jahrhunderts stattgefunden haben, sind einige uralte künstlerische Traditionen noch sehr lebendig. Das sich wiederholende Bild der liegenden Oben-ohne geht mindestens 5.000 Jahre zurück und umfasst einige der bekanntesten Werke der Kunstgeschichte, aber, wie diese Funktionen aus Phaidons innovativem E-Book Human body of Fine art präsentieren, ist die Webform weiterhin eine geeignete Farming-Webseite für Analyse und Reimagination.

 

 

 

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How To Take Cute Nudes

ÉTANT DONNÉS: 1° LA CHUTE D'EAU, 2° LE GAZ D'ÉCChicagoIRAGE ...
Marcel Duchamp
1946-66

 

 

 

Eine verwitterte Holztür mit Backsteineinfassung füllt eine Wand der Galerie, in der Marcel Duchamps Étant donnés (Gegeben: 1. Der Wasserfall, 2. Das Leuchtgas ...) zu sehen ist. Die Tür enthält zwei Augenlöcher, durch die der Betrachter die Figur einer nackten Frau sieht, die mit gespreizten Beinen und einer Gaslampe in der Hand auf einem Zweigdickicht liegt; hinter ihr befinden sich ein Wasserfall und eine Szenerie. Das zweite ist A goodlexina Matwill bese, die Duchamp 1954 heiratete; ein Abguss ihrer Hand hält die Lampe. Die erste ist eine Künstlerkollegin, die brasilianische Bildhauerin Maria Martins, mit der Duchamp von 1946 bis 1951 eine Affäre hatte. Viele der Körperteile der Figur sind von ihr abgegossen. Duchamp (1887-1968) schuf dieses Werk 20 Jahre lang im Geheimen, wobei er zwei bedeutende Frauen als Modelle benutzte. Indem er das Gesicht der Figur verbarg und ihre seltsamen Genitalien in den Mittelpunkt des einzigen Blickpunkts des Werks stellte, destabilisierte Duchamp die Konventionen des weiblichen Akts. Als das Werk 1969, ein Jahr nach dem Tod des Musikers, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, erregte Étant donnés großes Aufsehen, denn der zweideutige Umgang mit dem weiblichen Akt verstört und fasziniert das Publikum noch immer. Dieser Akt ist anonym, aggressiv sexualisiert und scheint sowohl lebendig als auch alt zu sein, als dass er mit dem Kunden kokett interagiert.

 

 

 

LIEGENDE FIGUR: ANGELES
Henry Moore
1979

 

 

 

Diese liegende Figur mit spitzen, bergartigen Knien, wuchtigen Oberschenkeln und hervorstehenden Brüsten stützt ihren großen, kantigen Rahmen mit einem ausgestreckten Arm. Im Jahr 1924 fand er bei einem Besuch in Paris ein Gipsgespann der präkolumbianischen Figur; es war eine wichtige Entdeckung, und das Bild der liegenden Frau wurde für ihn zur bestimmenden Funktion. Das reale Gesicht, das um 90 Grad gedreht ist, blickt aufmerksam, als ob es von einem nahen Ereignis abgelenkt wäre. Das fertige Werk, das für eine runde Betrachtung bestimmt ist, zeigt eine verstärkte Einheit zwischen Fläche und Gewebeform, wobei die Hohlräume des menschlichen Körpers ebenso wichtig sind wie seine festen Elemente. Für diese liegende Figur versuchte Moore, die Mischung aus Vitalität und Solidität des Chacmool in seiner Raumbesetzung einzufangen. Der andere Arm, der dramatisch angewinkelt ist und sich vom Körper abhebt, kollidiert mit dem geschwungenen Hinterteil. Moore (1898-1986) entdeckte den Chacmool, der einen antiken Regengott darstellt, erstmals in einer Publikation über philippinische Kunst. Die großformatige Bronze begeistert durch eine Mischung aus traditionellen und einfachen Typen, die fast alle bemerkenswerterweise eine toltekisch-mayanische Figur aus Chichen Itzá als Chacmool ansehen. Ihr horizontaler Grund und ihre proportionierte Technik suggerieren auf seltsame Weise starke Kontakte mit der Landschaftsgestaltung.

 

 

 

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SCHNEEWITTCHEN UND DER GEBROCHENE ARM
Marlene Dumas
1988

 

 

 

In dem ursprünglichen Märchen der Gebrüder Grimm, das erstmals 1812 veröffentlicht wurde, entdecken sieben Zwerge den leblosen Körper von Schneewittchen, nachdem es in den vergifteten Apfel der Königin gebissen hat. Die verzweifelten Zwerge legen ihren Leichnam auf eine Totenbahre. Wie alle Werke von Dumas lädt das Bild zu mehreren Lesarten ein - und verlangt sie auch. Stattdessen verwandelt Dumas den gesamten Körper in eine Webseite der offenen Anfechtung. Dumas (geb. 1953), der sich mit einer guten kalten und schmutzigen Farbpalette aus charakteristischen Grautönen, Schwarz und Blau ausstattet, eignet sich diese Szene an, verdreht und verwirrt sie: Sind die Zwerge nun besessene und lüsterne Kinder? Schläft sie oder ist sie tot? Es wird vermutet, dass dieser horizontale Akt an Holbeins ungewöhnlich langgestreckten Leichnam in The Body of Dead Christ in the Tomb (Der Körper des toten Christus im Grab) sowie an Henry Füsslis The Nightmare (Der Alptraum) erinnert, in dem ein bösartiger Kobold auf der Brust einer schlafenden Frau sitzt, als sei er von ihrem eigenen gequälten Unterbewusstsein herbeigezaubert worden. Als weißer Südafrikaner, der die Apartheid miterlebt hat, ist dies nicht ohne Bedeutung. Da die Künstlerin jedoch eine Vielzahl von Quellen verwendet - von Fotografien über Zeitschriften bis hin zu Filmaufnahmen - triumphiert kein einziger Verweis. Wird die Polaroidkamera, die die Frau umklammert, ein Ersatz für den vergifteten Apfel sein?

 

 

 

PORTRÄT (FUTAGO)
Yasumasa Morimura
1988

 

 

 

Die Kunst von Yasumasa Morimura (geb. 1951) ist nie ganz das, was sie zu sein scheint. In Portait (Futago), seiner Neuinterpretation von Manets Olympia, ist die weibliche europäische Prostituierte nun ein asiatischer Mann. Während der afrikanische Diener aus dem Originalgemälde in Morimuras Neuschöpfung erhalten bleibt, wurde die schlafende Katze am Ende des Bettes durch eine maneki-neko ersetzt, eine winkende Katzenfigur, die Glück bringen soll. Morimuras Porträts von sich selbst als berühmte Frauen aus der westlichen Kunstgeschichte und Populärkultur brechen die Binaritäten zwischen männlich und weiblich sowie Ost und West auf. In der japanischen Schule lernte Morimura nur westliche, nicht aber asiatische Kunst kennen, und für seine Serie "Daughter of Art History" inszenierte er berühmte Gemälde aus dem westlichen Kanon neu, wobei er aufwändige Kulissen, Requisiten, Make-up und Kostüme verwendete. Morimura hat die Rolle des Protagonisten in Meisterwerken von Édouard Manet, Johannes Vermeer, Frida Kahlo, Rembrandt van Rijn und Leonardo da Vinci übernommen. Mit seiner Wiederaneignung der Odaliske (einer Sklavin oder Konkubine in einem Harem, die in der Regel als liegender Akt dargestellt wird) macht Morimura auf den Orientalismus - und vielleicht auch auf die Frauenfeindlichkeit - in Manets Werk (der sich seinerseits die Odaliske von Ingres angeeignet hat) und in der westlichen bildenden Kunst im Allgemeinen aufmerksam.

 

 

 

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MÜSSEN FRAUEN NACKT SEIN, UM INS MET MUSEUM ZU KOMMEN?
Guerrilla-Mädchen
1989

 

 

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Die Grande Odalisque von Ingres wurde aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen und vor einen strahlend gelben Hintergrund gestellt. Gezwungen, das Projekt selbst zu finanzieren, mieteten die Guerrilla Girls Werbeflächen auf New Yorker Bussen, bis die Busgesellschaft ebenfalls protestierte, dass das Bild zu suggestiv sei - wiederum nicht wegen der Nacktheit, sondern weil "die Figur mehr als einen Fächer in der Hand zu haben schien". Als die Guerrilla Girls gebeten wurden, ein Plakat für den Public Art Fund zu entwerfen, der öffentliche Kunstprojekte in New York City unterstützt, entschieden sie sich für einen Vergleich zwischen der Anzahl der weiblichen Akte in der Sammlung des Metropolitan Museum of Art und der Anzahl der Werke moderner Künstlerinnen, die dieselbe Institution besitzt. Die Statistiken zeigten ein eklatantes Ungleichgewicht und verdeutlichten die Art der sexuellen Diskriminierung, die in der Kunstwelt häufig zu beobachten ist. Das Plakat wurde abgelehnt, weil die Form des weiblichen Anhängers als zu phallisch empfunden wurde (die Nacktheit wurde nicht beanstandet). Ihr Kopf wurde durch eine Gorillamaske ersetzt, das Markenzeichen der Gruppe vertraulicher us-amerikanischer Musikerinnen, die als Guerrilla Ladies bekannt sind und dieses provokante Plakat geschaffen haben. Nachfolgende Versionen wurden 2005 und 2012 gesichtet und erstellt, ohne dass es zu Protesten kam, obwohl die zitierten Statistiken sehr ähnlich sind.

 

 

 

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UNBETITELT (SELBSTPORTRÄT)
Mark Morrisroe
c. 1989

 

 

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Mark Morrisroes (1959-89) Körper wie auch sein Werk dokumentieren ein erfülltes Leben voller körperlicher Freuden und Schäden. Als ihn ein negativer Verbraucher erneut in den Rücken traf, nutzte er Röntgenaufnahmen der Wunde, um seinen Körper in seine Kunst einzubeziehen. Morrisroe, der inmitten der Bostoner Punkszene aufwuchs und sich selbst Level Dirt nannte, nutzte seinen Körper zunächst, um als jugendlicher Prostituierter Geld zu verdienen. In diesem Selbstporträt aus dem Jahr 1989, dem Jahr, in dem er an den Folgen von AIDS verstarb, stellt er seinen Körper, der von den Folgen des von ihm geführten Lebens gezeichnet ist, ungeniert als Pin-up oder Odaliske zur Schau, umgeben von den Überresten dieses Lebens. Wie seine Zeitgenossen Nan Goldin (geb. 1953), Jack Pierson (geb. 1960) und Philip Lorca diCorcia (geb. 1951), mit denen er an der Bostoner School of tit Museum of Fine Arts studierte, schuf Morrisroe enge Bilder von sich selbst und seiner oft marginalisierten Gemeinschaft von Freunden und Liebhabern. Während viele von Morrisroes 2.000 Fotografien die Vitalität seines jugendlichen Körpers dokumentieren, dokumentieren andere Arbeiten den Künstler, nachdem er positiv auf HIV getestet wurde. Er nutzte gutes Aussehen und Fotos, um sowohl die freudigen als auch die schmerzhaften Aspekte seines Lebens zu verstehen und zu dokumentieren.

 

 

 

INTRA-VENÖSES TRIPTYCHON
Hanah Wilke
1992-3

 

 

 

Die posthum ausgestellte Ausstellung Intra-Venus zeigt die Künstlerin Hannah Wilke (1940-93) in verschiedenen Stadien ihrer Lymphom-Behandlung in einer Reihe von lebensgroßen Fotografien, die mit Unterstützung ihres Ehemanns Donald Goddard aufgenommen wurden. Wilke hatte in ihrer eigenen Kunst oft Modell gestanden, wie in ihrer "S.O.S. Starifcation Object Series" (1974-82), https://hairstyleporn.com/de/brunette/top-brunette/ in der sie stereotype Frauenrollen parodierte. Dennoch zeigt ihr Gesicht Würde und manchmal auch eine witzige Selbstverständlichkeit. In einigen Fotos schafft sie dabei auf einer Ladefläche, wie liegende Akte in der traditionellen Malerei, oder Modelle mit einer Vase mit Krankenhausblumen. Mit Intra-Venus setzte sie ihre Kritik an westlichen Darstellungen des weiblichen Körpers fort. Wie das Homonym "intravenös" im Titel andeutet, zeigen mehrere Bilder die Folgen unangenehmer medizinischer Eingriffe am menschlichen Körper. Das Wortspiel "intra-Venus" stellt die Arbeit in den Kontext von über zwei Jahrtausenden idealisierter Skulpturen und Gemälde der Göttin. Die Chemotherapie und eine Knochenmarktransplantation haben ihre Haut verfärbt, geschwollen und mit Blutergüssen versehen, während intravenöse Schläuche, Nähte und postoperative Verbände das Eindringen in ihren Körper markieren. Alle Fotografien wurden paarweise gezeigt (oft mit kontrastierenden Emotionen), zusammen mit gefundenen Objekten wie einem Käfig voller Rezept- und Spritzenflaschen, expressionistischen Aquarell-Selbstporträts, die sie im Krankenhaus malte, und abstrakten "Zeichnungen" aus Haarsträhnen, die sie im Laufe ihrer Behandlung verlor.

 

 

 

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BENEFITS SUPERVISOR SLEEPING
Lucian Freud
1993

 

 

 

Lucian Freuds Ganzkörperporträt von Sue Tilley (einer Beamtin der Sozialversicherung, die nachts für das Bild posierte, um ihre Bürozeiten nicht zu stören) ist eine Antwort auf eine lange westliche Tradition liegender weiblicher Akte, wie sie beispielsweise in Giorgiones Schlafender Venus zu sehen ist. Freud heilt das Kolorit als Luftwiderstand, indem er den Zustand und die Oberfläche der Menschenformen mit großem Impasto konstruiert. Er gibt die Anziehungskraft der Schwerkraft auf Tilleys Fleisch mit Sensibilität wieder und beobachtet subtile Veränderungen im Hautton - zum Beispiel gehen die kühleren Fleischfarben, die um ihren rechten Oberschenkel herum wirbeln, in wärmeres Rosa und Gelb an ihrem Knie über. Dabei verzichtet Freud (1922-2011) kühn auf den idealisierten Körper einer traditionellen Venus mit weichen, leuchtenden Schleppen und ausgedehnten schlankeren Symmetrien. Diese Formen finden ihren Widerhall in den wogenden Kissen der floral gemusterten Couch, und die Farben der Haut spiegeln sich in den Erdtönen der Umgebung wider. Durch seinen unbeirrbaren Realismus und den unbewegten, leicht nach oben gerichteten Blick, der den Hintergrund fett macht und die Figur näher an die Bildebene rückt, legt Freud den Geschmack eines wahren Ganzkörpers gründlich bloß.

 

 

 

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EINEN METER ZU EINEM ANONYMEN BERG HINZUZUFÜGEN
Zhang Huan
1995

 

 

 

Als junger Künstler lotete Zhang Huan (geb. 1965) in experimentellen Performance-Arbeiten die Grenzen des eigenen (meist nackten) Körpers aus. Zhang besaß eigentlich die Absicht, diese Arbeiten allein in einer Stahlkiste auszuführen, entschied sich dann aber für die Hilfe von Freunden. Nachdem Vermesser den ausgewählten Berg vermessen hatten, entledigten sich die acht männlichen und zwei weiblichen Teilnehmer ihrer Kleidung und legten sich in einer Pyramidenformation übereinander. Dieses Bild dokumentiert eine solche Zusammenarbeit: eine von Zhang kreierte und am 11. Mai 1995 durchgeführte Performance. Ziel der Aktion war es, einen nahe gelegenen Berg um einen Meter zu erhöhen. Der Berg wurde dann neu vermessen und war genau einen Meter höher als zuvor. Als die Künstler abreisten, blieb der Berg unverändert, aber der flüchtige zusätzliche Meter, den sie geschaffen hatten, blieb bestehen und wurde auf Fotos festgehalten, die von anderen Künstlern des Pekinger East Village aufgenommen wurden. Die avantgardistischen Aktionen, mit denen sie Pionierarbeit leisteten, führten schließlich zur Auflösung der Gemeinschaft durch die Polizei. Dennoch arbeiteten einige der Musiker gemeinsam weiter. Er begann seine Karriere, als er in einer kleinen Künstlergemeinschaft am Rande Pekings lebte.